Event:
05.07.2018, 17:15 | TUM Lehrstuhl für Bewegungswissenschaft - Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft | ||
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Event Type:
Talk
Speaker: Stefan Panzer Institute: Sportwissenschaftliches Institut Universität des Saarlandes Title: Bimanual control strategies |
Location:
L010 Georg-Brauchle-Ring 60 80992 München Host: Joachim Hermsdörfer Host Email: joachim.hermsdoerfer@tum.de |
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Abstract:
Technische und konzeptuelle Entwicklungen im Sport (E-Sport) und der Arbeitswelt (minimal-invasive Methoden in der Mikrochirurgie) haben die Forschung motorischer Kontrollprozesse beschleunigt. Eine spezielle Aufmerksamkeit erlangt dabei die bimanuelle Koordination, d. h. die zeitgleiche Bewegung von Körpergliedern. Das Jonglieren mit mehreren Bällen ist eine solche bimanuelle Koordinationsanforderung. Zu beobachten ist, dass einige bimanuelle Koordinationsmuster auch nach langen Übungsphasen nur schwer oder gar unmöglich auszuführen oder zu erlernen sind, wie z. B. ein 2:1- oder ein 3:2-Polyrhythmus. Bei dem 2:1-Polyrhthmus bewegt sich ein Körperglied doppelt so schnell wie das andere. Zu beobachten ist, dass beide Körperglieder zu einer symmetrischen Bewegung neigen, bei der sich beide Körperglieder gleich schnell bewegen. Ein theoretischer Ansatz erklärt die Tendenz zur Symmetrie als die Ko-Aktivierung homologer Muskelgruppen, andere sehen perzeptuelle Grenzen, Aufmerksamkeitsanforderungen, dynamische oder neuronale strukturelle Vorgaben als theoretische Randbedingungen. Mittels integriertem Feedback lässt sich die Tendenz zur Symmetrie auf der Ausführungsebene einschränken. Dieser Effekt hat aber nur einen transienten Charakter. In dem Vortrag werden eine Reihe von Experimentalbefunden zur bimanuellen Koordination bei Polyrhythmen dargelegt und deren Ergebnisse im Kontext der theoretischen Überlegungen diskutiert.
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